Was ist eigentlich ADHS?
kann ich mich davor schützen, oder gibt es etwas das mir helfen kann?
ADHS – Eine einfache Erklärung

Was ist ADHS?
ADHS steht für Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung. Es handelt sich um eine häufige Erkrankung, die in der Kindheit beginnt und oft bis ins Erwachsenenalter anhält. Menschen mit ADHS haben Schwierigkeiten, ihre Aufmerksamkeit zu fokussieren, sich zu konzentrieren und ihre Impulse zu kontrollieren. Das führt oft zu Problemen in der Schule, bei der Arbeit und im sozialen Umgang.
Einige häufige Symptome von ADHS sind:
- Unaufmerksamkeit: Schwierigkeiten, sich auf Aufgaben oder Gespräche zu konzentrieren.
- Hyperaktivität: Übermäßige Bewegung und Unruhe, auch wenn es unangemessen ist.
- Impulsivität: Unüberlegtes Handeln, ohne über die Konsequenzen nachzudenken.
Woher kommt ADHS?
Die genauen Ursachen von ADHS sind noch nicht vollständig verstanden, aber es scheint, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Dazu gehören:
- Genetik: ADHS kann in Familien vorkommen. Wenn ein Elternteil ADHS hat, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch das Kind betroffen ist.
- Umwelt: Bestimmte Umweltfaktoren wie Rauchen während der Schwangerschaft, Frühgeburt oder eine geringe Geburtsgewicht können das Risiko erhöhen.
- Gehirnstruktur: Bei einigen Menschen mit ADHS gibt es Unterschiede in der Gehirnstruktur und -funktion, insbesondere in den Bereichen, die für Aufmerksamkeit und Impulskontrolle zuständig sind.
Symptome von ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung)
- Unaufmerksamkeit
- Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit auf Aufgaben oder Aktivitäten zu richten
- Häufiges Vergessen von Alltagsaufgaben
- Schwierigkeiten, Anweisungen zu folgen und Aufgaben zu beenden
- Hyperaktivität
- Übermäßige Bewegung
- Schwierigkeiten, ruhig zu sitzen, besonders in Situationen, die Ruhe erfordern
- Immer wieder aufstehen, wenn es unangebracht ist
- Impulsivität
- Schwierigkeiten, zu warten, bis man an der Reihe ist
- Unterbrechungen oder Störungen anderer
- Unüberlegte Entscheidungen ohne über die Konsequenzen nachzudenken
- Emotionale Instabilität
- Schnelle Stimmungsschwankungen
- Schwierigkeiten, mit Frustration umzugehen
- Organisationsprobleme
- Schwierigkeiten bei der Planung und Organisation von Aufgaben
- Probleme mit Zeitmanagement
- Vergesslichkeit
- Häufiges Vergessen von Terminen, Verpflichtungen oder persönlichen Gegenständen
- Soziale Schwierigkeiten
- Probleme bei der Interaktion mit Gleichaltrigen
- Schwierigkeiten, Freundschaften zu schließen oder aufrechtzuerhalten
- Negative Auswirkungen auf das Lernen
- Geringe Leistungen in der Schule
- Schwierigkeiten, Informationen zu behalten oder zu verarbeiten
Diese Symptome können in unterschiedlichem Maße auftreten und variieren von Person zu Person. Eine fachliche Diagnose ist notwendig, um ADHS zu erkennen und angemessen zu behandeln.
Wie häufig ist ADHS?
ADHS ist weit verbreitet. Schätzungen zufolge leiden weltweit etwa 5-10% der Kinder an ADHS. In einigen Fällen kann es auch bei Erwachsenen diagnostiziert werden. Es wird angenommen, dass viele Erwachsene mit ADHS nie diagnostiziert wurden, weil die Symptome in der Kindheit weniger offensichtlich sind.
Was kann man gegen ADHS tun?
Es gibt verschiedene Ansätze, um Menschen mit ADHS zu helfen. Hier sind einige Möglichkeiten:
Verhaltens- und Psychotherapie
Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) ist eine häufige Therapieform, die Menschen hilft, ihre Gedanken und Verhaltensweisen zu ändern. Besonders Kinder können durch spezielle Verhaltenstherapien lernen, ihre Impulse zu kontrollieren und ihre Aufmerksamkeit zu verbessern.
Medikamente
In vielen Fällen werden Medikamente verschrieben, um die Symptome von ADHS zu lindern. Dazu gehören Stimulanzien, die die Konzentration erhöhen können. Es ist wichtig, diese Medikamente unter ärztlicher Aufsicht einzunehmen.
Struktur und Routine
Eine klare Struktur und feste Routinen können Menschen mit ADHS helfen, besser mit ihren Symptomen umzugehen. Dazu gehören feste Schlafzeiten, regelmäßige Essenszeiten und geplante Aktivitäten.
Unterstützung durch Familie und Schule
Die Unterstützung von Familie, Lehrern und Freunden ist entscheidend. Offene Gespräche können helfen, Verständnis zu schaffen und geeignete Strategien zu entwickeln.

Gibt es Hilfe aus der Natur?
Ja, einige natürliche Ansätze können auch zur Unterstützung von Menschen mit ADHS genutzt werden:
Kräuter und Pflanzen:
Einige Kräuter wie Brahmi (auch bekannt als Bacopa monnieri) und Ginkgo biloba werden traditionell verwendet, um die Konzentration zu fördern und die geistige Klarheit zu verbessern. Lavendel kann bei Unruhe und Schlafstörungen helfen.
Ernährung
Eine gesunde Ernährung kann sich positiv auf ADHS-Symptome auswirken. Lebensmittel reich an Omega-3-Fettsäuren, wie Fisch, Nüsse und Samen, können helfen, die Gehirnfunktion zu verbessern. Außerdem sollte der Zuckerkonsum reduziert werden, da Zucker den Zustand verschlechtern kann.
Bewegung
Regelmäßige körperliche Aktivität kann helfen, die Symptome von ADHS zu reduzieren. Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder auch Yoga können dazu beitragen, überschüssige Energie abzubauen und den Fokus zu erhöhen.
Entspannungstechniken
Techniken wie Meditation oder Atemübungen können helfen, die Konzentration und innere Ruhe zu fördern. Auch Achtsamkeitstraining hat sich als hilfreich erwiesen.
Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel
Einige Kräuter wie Ginkgo Biloba und Rhodiola Rosea werden manchmal zur Unterstützung verwendet. Die Wirksamkeit dieser Mittel variiert jedoch und sollte vorher mit einem Arzt besprochen werden.
Fazit
ADHS ist eine komplexe Erkrankung, die viele Menschen betrifft. Es gibt verschiedene Ansätze, um mit ADHS umzugehen, und die Unterstützung aus der Natur kann eine wertvolle Ergänzung zur traditionellen Behandlung sein. Offene Kommunikation, Verständnis und geeignete Strategien sind entscheidend, um das Leben mit ADHS zu erleichtern und die Lebensqualität zu verbessern.
